Wie viel Wetter hält ein Mensch aus?

Bei den hochsommerlichen Temperaturen, die wir derzeit in Deutschland haben, freuen sich die einen und stöhnen die anderen, dies ist Geschmacksache und hängt von den persönlichen Vorlieben ab. Doch eines haben alle Menschen gemeinsam: eine Obergrenze an Hitzebeständigkeit aus medizinischer Sicht. Ausgetestet bis zum Anschlag hat es noch niemand, es gibt aber die verschiedensten Schauergeschichten über Versuche, Selbstversuche und Rekorde. So verstarb 2010 ein Russe bei der Teilnahme an der Sauna-WM. Ein sechsminütiges Dampfbad bei 110 Grad Celsius schaffte sein Körper einfach nicht. Laut Ärzte gibt es eine Grundregel. Jede Außentemperatur, welche die Körperkerntemperatur übersteigt, diese liegt zwischen 35,8 und 37,2 Grad Celsius, kann gefährlich werden. Deshalb empfinden auch die meisten Menschen Temperaturen ab 35 Grad nicht mehr als angenehm.

Der Mensch

Hitze ist nicht gleich Hitze

Wer schon einmal Urlaub in einer tropischen Region gemacht hat, hat sich wahrscheinlich gefragt, wie man hohe Temperaturen am Palmenstrand besser aushält, als in gemäßigten Zonen, zu denen auch Mitteleuropa gehört. Der Körper hat sich ein komplexes Kühlsystem zurechtgelegt, besser bekannt als Schweiß. Zu schwitzen ist eine Schutzfunktion, bei der durch die Feuchtigkeit auf der Haut eine Art Kühlmantel den Körper umgibt. Bei hoher Luftfeuchtigkeit, wie sie am Meer zu finden ist, schwitzt man zwar nicht mehr, es entsteht aber durch die Flüssigkeit in der Luft ebenfalls ein feuchter Film auf der Haut, der dem Körperschweiß keine Chance gibt, zu verdunsten. Man befindet sich quasi in einem Dauerflüssigkeitsmantel und der kühlt.

Kälte: Ab wie viel Minusgraden erfriert man?

So, wie extreme Hitze regions- oder in Mitteleuropa jahreszeitenbedingt, auftreten kann, so kann das Thermometer in die entgegengesetzte Richtung ausschlagen, weit unter den Nullpunkt.

Wie viel Kälte der menschliche Körper aushält, ist ebenfalls von der Körpertemperatur abhängig. Wenn die Außentemperatur so niedrig ist, dass der Körper unter 26 Grad Celsius abkühlt, wird es gefährlich und führt mit größter Wahrscheinlichkeit zum Tod. So, wie sich der Körper bei extremer Hitze kühlt, hat er auch wärme bildende Funktionen. Bei extremen Kältegraden wird zum Beispiel die Durchblutung langsamer, das Blut wärmt dann mehr. Eine weitere Funktion, die wahrscheinlich schon jeder erlebt hat, ist der sogenannte Schüttelfrost. Hier massiert sich der Körper quasi selbst, indem er die Muskeln zum Zittern bringt. Ab wie viel Minusgraden ein Mensch erfriert, lässt sich nicht festlegen, da dies eben von verschiedenen Faktoren abhängt. Wenn man bewusstlos ist und sich somit nicht bewegt, kann man schon bei Plusgraden erfrieren. Todesursache beim Erfrieren ist die Vereisung der Organe und in Folge die Zerstörung der Gewebe.

Kann ein Mensch bei Sturm abheben?

Aus Kindertagen hat man noch Wilhelm Buschs Geschichte vom „fliegenden Robert“ vor Augen, der mitsamt seinem Regenschirm abhebt und in die Wolken entgleitet. Aber gibt es so etwas wirklich? Bei einem Herbststurm, wie er auf den Bildern im Kinderbucht dargestellt ist, wohl nicht. Es ist aber ein Irrglaube, dass um „fliegen“ zu können eine bestimmte Körperform oder eine Spannfläche notwendig ist. Immer wieder sind in den Medien Bilder zu sehen, auf denen bei Hurricans, Dächer und tonnenschwere Autos wie Papier durch die Landschaft fliegen. Genauso kann es einen Menschen auch gehen, der bei einer solchen Wetterlage keinen Schutz sucht und sich auf freiem Gelände bewegt. Tests im Windkanal ergaben, dass ein Mensch mit einem durchschnittlichen Körpergewicht bei etwa 230 km/h, das ist Windstärke 17, die auf der Beaufortskala bei 202 km/h beginnt, abheben kann. Die Testpersonen waren natürlich dabei gesichert.

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