Warum das Wetter verrückt spielt

Das Wetter ist Geschmacksache. Dem einen ist es zu warm, dem anderen zu kalt. Doch was sich momentan in der globalen Atmosphäre abspielt, passt irgendwie nicht zusammen.

Amerika erstickt im Schnee, europäische Wintertourismusgebiete warten vergeblich auf das für sie „Weiße Gold”. Doch warum ist die Wetterlage momentan so verrückt und so ungleichmäßig über den Erdball verteilt?

Für die katastrophale Schneelage in den USA mit Temperaturen bis zu minus 50 Grad Celsius ist der sogenannte „Polar Vortex“, ein Polarwirbel, der sonst über dem Nordpol strömt, verantwortlich. Diese eisige Luftzirkulation wurde in Richtung Süden verschoben und wirbelt seit Jahresbeginn über Nordamerika. Betroffen sind vor allem der Mittlere Westen und der Nordosten der USA. Selbst in South Dakota, das von der typischen Prärielandschaft geprägt ist, wandern die Temperaturen weit unter den Nullpunkt. Das Klima in diesem Bundesstaat bringt normalerweise gemäßigte Winter mit Plusgraden und sehr heiße Sommer mit Temperaturen bis zu 40 Grad Celsius.

16 Menschenleben fielen der Kältewelle bereits zum Opfer. Die US-Landwirte fürchten um die Ernteerträge für dieses Jahr. Meteorologen sprechen von der schlimmsten Kältewelle seit 20 Jahren.

Deutschland blüht auf

Während Wintersportfans mit der Wetterlage nicht glücklich sind, öffnen in vielen deutschen Städten die ersten

Während Nordamerika von Kälte gebeutelt ist, ziehen die milden Temperaturen die Deutschen nach draußen. Foto: Motto, Composing: gruuna.com (Symbolbild)

Während Nordamerika von Kälte gebeutelt ist, ziehen die milden Temperaturen die Deutschen nach draußen. Foto: Motto, Composing: gruuna.com (Symbolbild)

Straßencafes, in den Parks und Gärten treiben die ersten Blumenknospen. Nur zur Erinnerung: Es ist Anfang Januar.

Schuld an diesen für die Jahreszeit viel zu warmen Temperaturen ist die sogenannte Westwetterlage. Vom Atlantik her treffen Tiefs auf Europa, die zwar Sturm und Regen mit sich bringen können, sich allerdings meist vor der Küste auflösen oder dort verharren. Was auf dem Kontinent bleibt, sind die milden Temperaturen der Westwinde, gegen die die kalte Luft aus Russland keine Chance hat. Damit die Front aus Russland nach Mitteleuropa vordringen könnte, müsste das momentane Atlantiktief unterbrochen werden. Das wird aber laut Wetterdienst erst in den nächsten fünf bis sechs Wochen der Fall sein. Ob da allerdings Schnee dabei ist, trauen sich selbst Fachleute nicht vorauszusagen. „Zarte Trends kündigen eine leichte Abkühlung für Mitte Januar an.“, so die Experten von wetter.net.

Mit Voraussagen, wie sich das Wetter langfristiger entwickelt, sind Meteorologen inzwischen vorsichtig geworden. „Wetter-Langfrist-Prognosen versprechen auch einen milden Februar. Doch das ist ,Glaskugel-Lesen’. Wir machen keine Vorhersagen mehr als eine Woche im Voraus“, so Peter Hartmann vom Deutschen Wetterdienst (DWD) gegenüber Focus Online. „Am Ende bleibt das Wetter eben doch unberechenbar“, so der Meteorologe weiter.

 

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