Durch lange Hitzeperioden verschiebt sich die Photosynthese von Pflanzen in die Morgenstunden – mit nicht zu unterschätzenden Auswirkungen.

- Forscher werteten Satellitendaten aus
- Verschobene Photosynthese: Pflanzen sterben ab
- Rückkopplungseffekt: Lufttemperatur steigt an
Wie sich Dürreperioden auf das Photosynthese-Verhalten von Pflanzen im Tagesverlauf auswirken, zeigt eine neue wissenschaftliche Studie. Demnach verschieben Pflanzen in ohnehin trockenen Gebieten ihre CO2-Aufnahme während einer Hitzewelle zunehmend in die Morgenstunden und verringern die Photosynthese am Mittag und Nachmittag. Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung der Universität Leipzig wertete für die Studie Daten von neuartigen geostationären Satelliten aus, die unter anderem während einer Hitzewelle in den USA im Jahr 2020 aufgenommen wurden. Die Erkenntnis ist nicht neu, in dieser Präzision konnten Wissenschaftler das Phänomen allerdings noch nie analysieren.
Verschobene Photosynthese: Pflanzen sterben ab
Für die Photosynthese müssen Pflanzen die Spaltöffnungen in den Blättern öffnen, dabei verdunstet Wasser. Für einzelne Pflanzen ist es bei Dürren und Hitzewellen wichtig, den Wasserverlust zu minimieren und dabei trotzdem noch ein minimales Maß an Photosynthese aufrechtzuerhalten. Wenn solche Bedingungen allerdings länger anhalten und die Pflanzen nicht ausreichend Wasser über die Wurzeln aufnehmen können, kann dies zu verstärktem Absterben von Pflanzen führen. Das betrifft insbesondere Arten, die nicht an solche extremen Umweltbedingungen angepasst sind.
Lufttemperatur steigt an
Auf der Ebene von Ökosystemen kann die stark reduzierte Verdunstung von Wasser aus den Blättern zu späteren Tageszeiten auch einen Einfluss auf die Temperaturen haben. Der kühlende Effekt der Verdunstung ist viel geringer als unter normalen Bedingungen. Das könnte sich unter anderem negativ auf die Tiere auswirken, die in solchen Ökosystemen leben. Auch in Städten kann sich der Effekt bemerkbar machen. Der Rückkopplungseffekt: Die Dürre könnte sich weiter verstärken.