Gewitter: Energetischer Mythos

Seit jeher gefürchtet, bestaunt, gemieden: Die Gewitter. Der Mensch ist gegen die Naturschauspiele machtlos. Sie kommen, entladen ihre unendlichen Energien und ziehen wieder weiter. Jedes Jahr gehen über Deutschland an die 2 Millionen (!) Blitze nieder. Aufgrund von Gewittern sterben jährlich deutschlandweit drei bis zehn Menschen, der Sachschaden geht in die Hundertausende, Haustiere drehen aus Angst durch.

Das Phänomen entsteht meist bei vertikaler Temperaturabnahme. Damit es zu einem Gewitter kommt, muss die Temperatur pro 100 Höhenmeter um mehr als 0,65 Grad Celsius abnehmen. Dabei entsteht Wasserdampf in der Luft, der sich zu einer Haufenwolke entwickelt. Wenn die äußeren Bedingungen günstig sind, strömt die schwüle Luft weiter in die Höhe und die Wolke wird entladen, und zwar heftig. Ein Blitz hat mehrere hundert Millionen Volt. Zum Vergleich: Eine Hochspannungsleitung hat um die 200.000 absolut tödliche Volt. Weil eben warme Luft dazu nötig ist, entstehen Gewitter in Mitteleuropa meist im Sommer.

Gewitter

Im Laufe der Jahrtausende haben sich die Menschen Mythen und Vermutungen zurechtgelegt um mit den Gewittern umgehen zu können, denn erforscht sind sie immer noch nicht ganz.

Doch, stimmen diese Mythen rund um das Naturphämomen Gewitter?

Ein Blitz schlägt niemals zweimal an der gleichen Stelle ein.

Im Gegenteil. Blitze suchen sich meist erhöhte Ziele, wie Hochhäuser und Kirchtürme. Da diese logischerweise immer an der gleichen Stelle stehen, werden Blitze auch immer wieder dort einschlagen.

Wenn es nicht regnet und keine Wolken über mir sind, bin ich sicher vor Blitzen.

Das Mythos stimmt ebenfalls nicht. Blitze schlagen bis zu fünf Kilometer vom eigentlichen Gewitter entfernt ein. Den sprichwörtlichen „Blitz aus heiterem Himmel“ gibt es also.

Im Auto bin ich sicher

Das ist Tatsache und ist physikalisch zu erklären. Die Karosserie ist ein sogenannter Faradayscher Käfig, der die elektrischen Ströme außen am Fahrzeug entlanglenkt und so die Insassen schützt. Gefährlicher wird es bei Cabrios mit Stoffdach. In einem solchen Auto zu sitzen ist aber immer noch besser, als sich im Freien aufzuhalten.

Ein vom Blitz getroffener Mensch steht immer noch unter Strom. Wer ihn anfasst, bekommt auch einen elektrischen Schlag.

Der Mythos beruht Gott sei Dank auf einer Legende. Ein menschlicher Körper kann keine Energie speichern. Es spricht also nichts dagegen, sofort Erste Hilfe zu leisten. Eine Reanimation per Herzmassage kann das Leben des vom Blitz getroffenen retten.

Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen.

Das stimmt nur zur Hälfte. Man soll allen Bäume weichen. Denn auch ein Baum als ein vom Boden erhöhtes Objekt ist ein „beliebtes“ Angriffsziel von Blitzen. Die meisten Blitzopfer stehen unter einem Baum oder in der Nähe.

Wenn das Gewitter naht, flach auf den Boden legen.

Sich hinzulegen, ist keine gute Stellung, um das Gewitter vorüber ziehen zu lassen. Man ist zwar schön nieder, wenn man liegt, bietet aber eine größer „Angriffsfläche“. Besser ist es, mit geschlossenen Beinen in Hockestellung zu gehen und den Kopf zwischen die Knie zu legen.

Im Haus bin ich sicher

Das ist grundsätzlich richtig. Man sollte allerdings vermeiden, Sachen zu berühren, die leitend mit der Außenwelt verbunden sind. Dazu zählen eingesteckte Elektrogeräte genauso wie Badezimmerarmaturen. Auch am Fenster sollte man sich nicht aufhalten. Der Druck eines in der Nähe einschlagenden Blitzes kann auch Fensterscheiben eindrücken.

 

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