Klimawandel: DWD berechnet erstmals 10-Jahres-Prognose

Der Deutsche Wetterdienst hat in einem Forschungsprojekt den Temperaturanstieg durch den Klimawandel in den nächsten zehn Jahren berechnet.

Klimawandel
Foto: oimheidi/pixabay.com (Symbolbild)

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat erstmals berechnet, mit welchen Folgen des Klimawandels Deutschland und die Welt bereits mittelfristig rechnen müssen. „Unsere neuen Klimavorhersagen für die kommenden zehn Jahre füllen die Lücke zwischen bereits genutzten Klimavorhersagen für die nächsten Monate und langfristigen Klimaprojektionen bis zum Ende des Jahrhunderts”, erklärt der Leiter der DWD-Klimatologie, Tobias Fuchs. Ziel sei, zum Beispiel Entscheidern in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu helfen, jetzt schon Investitionsentscheidungen an den Klimawandel anzupassen. Der DWD veröffentlicht die Ergebnisse auf seiner Internetseite. Gefördert wird das Forschungsprojekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Deutlicher Temperaturanstieg durch Klimawandel

Die aktuelle dekadische Klimavorhersage zeigt, dass es im Jahr 2020 in allen deutschen Regionen um 1 – 1,5 Grad wärmer wird als im Mittel der Referenzperiode 1981 – 2010. Im Fünfjahresmittel 2025 – 2029 erwartet der DWD im westlichen und östlichen Teil Deutschlands sogar 1,5 – 2 Grad höhere Temperaturen. Berechnungen des Niederschlags der kommenden zehn Jahre deuten an, dass zum Beispiel im Jahr 2020 hierzulande mit durchschnittlichen Niederschlägen gerechnet werden kann, der Fünfjahreszeitraum 2020 – 2024 aber wohl zu trocken ausfällt. 

Starkregenstatistik für Deutschland

Ein weiteres neues Angebot des Deutschen Wetterdienstes ist eine Starkregenstatistik für Deutschland. Sie erfasst vor allem flächendeckend Starkniederschläge – bisher für den Zeitraum 2001 – 2018. Ein erstes Ergebnis sei, dass Starkniederschläge in Deutschland bevorzugt in der warmen Jahreszeit von Mai bis September auftreten, erklärt DWD-Experte Dr. Thomas Deutschländer. Der bisherige Spitzenwert stamme dabei aus Juli 2006 mit insgesamt 867 Ereignissen. Die Statistik zeigt auch, dass es in Deutschland 2018 erstmals in diesem Jahrhundert überdurchschnittlich viele Starkniederschlagsereignisse gegeben hat. Jener Sommer war aber gleichzeitig zu warm und zu trocken. In den bisher vergleichbaren Sommern der Jahre 2003, 2013 und 2015 beobachtete der DWD nur eine durchschnittliche Häufigkeit von Starkniederschlägen. „Sollte sich diese Anomalie im vergleichbaren Sommer 2019 wiederholt haben, könnte das ein Signal dafür sein, dass der Klimawandel selbst in warmen und zugleich trockenen Sommern für ein Plus an Starkregenereignissen sorgt”, so Deutschländer.

Weitere Informationen können auf der Internetseite des DWD abgerufen werden.

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