
Wird unsere National-Elf bei der WM trotz der brasilianischen Temperaturen die von den Fans erwarteten Leistungen bringen? Foto: obs/Lindner Hotels & Resorts/SFM
„Die Vergabe an der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 an Katar war ein Riesenfehler“, gestand der Präsident der FIFA, Sepp Blatter (78), jetzt ein. Neben politischen und menschenrechtlichen Querelen war es wohl auch ein Fehler, das regionale Klima in der Monarchie am Persischen Golf bei der Entscheidung außen vor zu lassen.
In Katar sind Temperaturen bis zu 45 Grad Celsius tagsüber und um die 30 Grad nachts keine Seltenheit. Das Gleiche gilt für Brasilien, wohin sich die deutsche National-Elf kommenden Samstag zur diesjährigen WM auf den Weg macht. Sogar FC Bayern München-Spieler Dante (29), selbst Brasilianer, warnt in einem Interview mit der BILD: „Es weht kaum ein Wind, die Atmung wird dadurch erschwert.“
Die Profisportler haben wohl keine andere Wahl, als die Entscheidungen der Organisatoren von internationalen Bewerbern zu akzeptieren. Doch Hobbysportler, die lediglich nach Bewegung und einigermaßen Fitness für ihren Körper suchen, haben die Wahl, die eine oder andere Trainingsrunde ausfallen zu lassen, um wetter- beziehungsweise temperaturbedingt das eigene Kreislaufsystem zu schonen.
Was passiert bei Hitze?
„Sport ist Mord“, meinte einst der einstige englische Premierminister Winston Churchill (1874 – 1965). Ganz so drastisch sollte man es sicher nicht sehen, für seinen Körper etwas zu tun. Doch Ärzte warnen davor, es zu übertreiben und bei hohen Temperaturen zum Beispiel joggen zu gehen.
Ein gefährliches Symptom von körperlicher Anstrengung bei hohen Temperaturen ist die Erweiterung der Blutgefäße, die der Haut Blut abzieht, um für die beanspruchten Muskeln zu verwenden. Die Folge ist Atemnot.
Auch der Schutzmechanismus des Schwitzens versagt bei sehr hohen Temperaturen. Der Schweiß verdunstet, bevor er den kühlenden Mantel überhaupt über die Haut legen kann. Wenn ein Flüssigkeitsverlust von 2 Prozent des Körpergewichts beträgt, tritt schon eine Leistungsminderung ein. Beim Marathonlauf zum Beispiel kann der Flüssigkeitsverlust schon 5 bis 6 Prozent des Körpergewichts betragen, wenn man nicht genug trinkt. Die Folge ist, dass auch dem Blut Wasser entzogen wird und der rote Lebenssaft dickflüssiger wird. Sogar die Versorgung der Organe mit dem lebenswichtigen Blut kann darunter leiden. Nieren und der Magen-Darm-Trakt können dauerhaft beschädigt werden. Durch Hitzestaus aufgrund von Flüssigkeitsentzug verlieren auch die Muskeln an „Geschmeidigkeit“ und Verletzungsgefahr steigt.
Sport ist gesund, doch wer bei jedem Wetter, auch bei großer Hitze, durch Wald und Flur joggen will, sollte sich sportmedizinisch untersuchen lassen und nicht vergessen, während des Fitnessprogramms genügend Wasser zu trinken.