Klima in Deutschland: Vor 200 Jahren noch Eiszeit

Der Satz aus der ARD-Tagesschau „Das Wetter morgen“ ist Legende. Gerade für Landwirte ist das zukünftige Wetter von großer Bedeutung. Doch wie war das Klima in Deutschland in der Vergangenheit? Wir blicken zurück. Nicht in die vorige Woche, nicht die in die letzten zehn Jahre, nein, wir blicken 250 Millionen Jahre zurück.

Nachdem vor ungefähr 300 Millionen Jahren so etwas wie das jetzige Deutschland auf der Weltkarte erschienen und die Erde keine undefinierte Masse mehr war, machte sich das Klima daran, sich zu entwickeln. Die ersten Lebewesen, Mikroorganismen, entstanden und fristeten vorwiegend im Wasser, bis vor 251 Millionen Jahren die größte Katastrophe der Erdgeschichte eintrat und fast das gesamte Leben auslosch. Der Anstieg der Durchschnittstemperatur um gerademal sechs Grad Celsius war für diesen entscheidenden Einschnitt verantwortlich. Wissenschaftler schreiben die Erwärmung verstärkten Sonnenaktivitäten zu. Der Sauerstoff in der Luft sank um weniger als die Hälfte, auch Vulkanausbrüche waren die Folge, giftiger Schwefelwasserstoff quoll aus den Meeren. Wahrscheinlich sind die Lebensformen erstickt.

Katastrophe als Chance

Als die Temperaturen allmählich wieder sanken, kehrte neues Leben auf die Erde zurück. Anfangs lurchähnliche Wesen, später Dinosaurier und die ersten Säugetiere besiedelten die Wüsten Deutschlands. Die Temperaturen waren immer noch wärmer, als heute. Die Tiere gewöhnten sich aber an die Hitze und die unwirtliche Gegend zwischen dem heutigen Bayern und dem Gebiet, wo nach den endgültigen kontinentalen Verschiebungen einmal der Nordseestrand sein sollte. Im sogenannten Erdmittelalter, das bis vor 65 Millionen Jahren dauerte, waren die Temperaturen immer noch höher als heute, die Erde war vollkommen eisfrei, so etwas wie Jahreszeiten gab es auch in Deutschland nicht. Mitteleuropa war bereits bewachsen, ein dichter Urwald bedeckte die heutige Bundesrepublik. Diese Epoche wurde mit dem Aussterben der Dinosaurier, das einerseits einem gewaltigen Vulkanausbruch im heutigen Indien und andererseits einem Meteoriteneinschlag im heutigen Mexiko zugeschrieben wird.

Auch damals schon Treibhauseffekt

Vor ungefähr 55 Millionen Jahren wurde die anhaltende Hitzewelle beendet. Man nimmt an, dass dafür durch Vulkanausbrüche freigesetztes Methan, einem starken Treibhausgas, das aus dem Meeresboden strömte, verantwortlich ist. Die Temperaturen wurden kontinuierlich kühler. Der damalige Klimawandel endete vor 2,6 Millionen Jahren in der ersten Eiszeit. Die folgenden Millionen Jahren waren mit Kalt-Warm-Phasen belegt.

Menschen lieben Wärme

Afrika gilt als „Wiege der Menschheit“. Forscher fanden heraus, dass sich die ersten Menschen aus Afrika erst auf den Weg in Richtung Europa machten, als es in Europa kontinuierlicher wärmer wurde, das war vor ungefähr 45.000 Jahren. Der Mensch konnte sich in Europa ansiedeln. Auch diese Zeit war von Kalt-Warm-Phasen durchzogen.

Aus dem Mittelalter ist, basierend auf Forschungsergebnissen, eine Warmphase bekannt, die mit der sogenannten „Kleinen Eiszeit“ beendet wurde. Diese begann im 15. Jahrhundert und dauerte bis ins 19. Jahrhundert. Diese Zeit war geprägt von langen, kalten Wintern. Als Grund nimmt man wenig Sonnenaktivität an.

Kleine Eiszeit

Vom Mittelalter bis hinein ins 19. Jahrhundert war Deutschland geprägt von langen, kalten Wintern, danach wurde es wärmer.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts erleben wir eine kontinuierliche Warmphase. Der Anstieg der Durchschnittstemperatur von 1910 bis 2010 beträgt gerademal 0,9 Grad Celsius, was aber langfristig, sehr langfristig auf einen Einschnitt und vielleicht auch auf eine neue Chance für die Menschheit zusteuern kann.

 

1 Kommentar

    • A.G. Haas auf Dezember 7, 2014 bei 11:38 p.m.
    • Antworten

    Ein sehr schönes Bild, und eine krasse Darstellung meine Damen und Herren, oder sagt man das nicht?
    Krasse Darstellung bitte insofern, dass man hier von Millionen Jahren redet und dann von Klitzekleinen Jahrhunderten.
    Also wo liegt unser Mittelmaß? Wer sich wie ich für die letzten 1500 Jahre interessiert wird wohl feststellen, dass die Wissenschaft über das Klima eine Aussage macht, und die ist auch definiert, wenn Sie über ein paar Jahrzehnte beobachtet wurde. – Wie sieht es da mit 300 Jahreschritten aus???
    Ist es nicht so, dass ca. alle 300 Jahre ein Temperatur- Sturz zu verzeichnen ist, den man in Eisbohrkernen nicht feststellen kann, der aber für die Menschen schlimme Folgen haben kann, bzw. Völker ausgerottet hat, wer weiß??? Forschen wir doch etwas nach, warum gab es vor 300 Jahren den spirituellen Aufbruch, warum vor 600 Jahren diese Suche, nach neuem Land???
    Freundliche Grüße…

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