Kälte gefährlicher als Wärme

Foto: pixabay.com

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Dass man eher stirbt, wenn es kalt ist, wollen jetzt Wissenschaftler des Hygiene- und Tropeninstitutes London bestätigt haben.

Grundlage für die Studie seien 74 Millionen untersuchte Todesfälle aus den Jahren 1985 bis 2012 aus 13 Staaten rund um den Globus gewesen, wie n.tv auf seiner Website unter Berufung auf die dpa schreibt.

Zwar konnten die Wissenschaftler nur 7,41 Prozent der untersuchten Fälle einer wetterbedingten Todesursache zuordnen, doch 7,29 Prozent der Menschen sind bei kälteren Temperaturen gestorben und nur 0,42 bei wärmeren. Ist es zu warm, seien zwar Herz und Kreislauf belastet, wenn es zu kalt ist, komme es aber zu Problemen mit den Atemwegen und die Immunabwehr werde schwächer, so die Autoren der Studie, die in der Medizin-Zeitschrift „The Lancet“ erschien.

Es war schon vorher bekannt, dass extreme Kälte und sehr hohe Hitze für den Körper belastend sind. Aufhorchen lässt die groß angelegte Untersuchung aber durch die Tatsache, dass bei den in der Studie erfassten Menschen der Tod offenbar bei gemäßigten Verhältnissen eingetreten ist, entweder an mäßig heißen Tagen oder an etwas zu kalten Tagen. In Madrid beispielsweise sind die meisten Menschen bei 8 Grad gestorben. Den zweithöchsten Ausschlag hat die Kurve bei 25 Grad. Bei extremeren Temperaturen um die Null und über 30 Grad flacht die Kurve stark ab.

Die Forscher warnen vor der schleichenden Zunahme von raschen Temperaturschwankungen durch den Klimawandel und rufen die Gesundheitssysteme dazu auf, als Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung nicht nur extreme Wetterereignisse im Visier zu haben.

Nach der Veröffentlichung ernteten die britischen Wissenschaftler Kritik von zwei chinesischen Kollegen. Wichtige Faktoren für die Analyse der Todesarten wie Gesundheitszustand, Armut oder Reichtum, aber auch Luftverschmutzung in der jeweiligen Region seien nicht berücksichtigt worden, so die beiden Wissenschaftler.

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