Gefährliche Jagd

Gewitter haben etwas Bedrohliches und sind für die meisten Menschen angsteinflößend. Doch es gibt einige Mutige und Hartgesottene, die den Gewittern sogar hinterherlaufen bzw. -fahren – die sogenannten Gewitterjäger. Sie leben ihren Jagdtrieb aus, sind allerdings nicht mit Gewehren bewaffnet, sondern mit Kameras und Schreibblock.

Die umtriebigen Wetterfreaks, die sich selbst als „Spotter“ bezeichnen, bekommen für ihre ehrenamtliche Tätigkeit kein Geld, sind nicht beauftragt, dafür ist es ihre Leidenschaft, ihr Streben danach, Unbegreifliches, Gewaltiges zu erleben und das Erlebte für die, die sich nicht trauen, dem „Zorn des Himmels“ in die Augen zu schauen, festzuhalten.

Foto: pixabay

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Im „Skywarn“-Verein haben sich Gewitter- und Sturmjäger sogar überregional zusammengeschlossen, um dem ungewöhnlichen Hobby zu fröhnen und sich auszutauschen. Die Spotter haben es sich aber auch zur Aufgabe gemacht, ihre Beobachtungen und ihr Wissen weiterzugeben. So heißt es, Skywarn hat sich zur Aufgabe gemacht, kritische Unwetterlagen vor Ort möglichst genau zu melden. Dabei stellen sie sich die Anforderung, schneller als Technik wie Radar, Blitzortung und Satelliten zu sein. Das Ausgespähte wird dann an regionale Medien und Rettungsleitstellen gemeldet.

Der Verein Skywarn Deutschland e.V. sieht sich aber nicht als Konkurrenz für die zahlreichen Wetterdienstleister, sondern als naturnahe Ergänzung. Allerdings will man sich von sensationslüsternen „Himmelsguckern“ distanzieren. „Wir wollen keinen Katastrophenfanatismus“, sagte Ansgar Berling, 2. Vorsitzender von Skywarn, in einem Interview mit der „Zeit“. Inzwischen hat der Verein sogar Prüfungen eingeführt, um die Spreu vom Weizen zu trennen.

Weitere Infos: www.skywarn.de

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