Wegen des trockenen Sommers im Vorjahr gibt es dieses Jahr besonders viele Eichenprozessionsspinner.

Foto: Christian Fischer/CC 2.0
In diesem Jahr ist ein besonders häufiges Auftreten festzustellen. Das teilt der Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen mit. Grund dafür seien die idealen Wetterbedingungen im Vorjahr: Trockenheit und wenig Niederschlag. Betroffen sind vor allem besonnte Stiel-, Rot- und Traubeneichen, wobei in Wäldern vor allem die Randgebiete und Einzelbäume befallen werden. Schäden richten allerdings weniger die Falter, sondern vielmehr die Raupen an. Mit Hilfe von unzähligen, feinen Brennhaaren schützen sie sich gegen Feinde.
Auswirkungen auf den Wald
Gesunde Eichenbestände können einen einmaligen Raupenfraß ohne langfristige negative Folgen verkraften. Wird ein Bestand jedoch wiederholt befallen und kahl gefressen, können die Eichen anfälliger für andere Schädlinge, wie den Eichenprachtkäfer, Eichenmehltau oder den Schwammspinner werden. Der gleichzeitige Befall mit mehreren Schädlingen kann schwere Auswirkungen auf die Vitalität der betroffenen Bäume haben und schlimmstenfalls zum Absterben einzelner Bäume oder sogar ganzer Bestände führen. Die Ausbreitung des Schädlings kann durch Absaugen der Nester und durch Biozide eingedämmt werden.
Auch für Menschen gefährlich
Die Raupen sind nicht nur für Baumbestände gefährlich, sondern können auch für Menschen zur Gefahr werden. Eine ausgewachsene Raupe verfügt über mehr als 600.000 winzige Brennhaare, die sie bei drohender Gefahr abschießen kann. Die Brennhaare sind nur 0,1 Millimeter lang und einen Tausendstel Millimeter breit Allerdings hält die allergene Wirkung des Nesselgiftes bis zu zwei Jahre an. Zwischen Juni und September ist die Gefahr, in Kontakt mit den Brennhaaren zu kommen, besonders groß – entweder direkt durch die Raupen oder durch verbleibende Brennhaare in verlassenen Gespinsten. Die feinen Härchen können zudem mehrere hundert Meter durch die Luft fliegen. Wenn man sie einatmet, kann es zu Atembeschwerden kommen. Bei Berührung reagiert die Haut zunächst mit roten, juckenden Pusteln. Die Spitzen der Brennhaare bohren sich in die Haut und brechen danach ab, zum Beispiel beim Kratzen oder Waschen.