Brandrodungen etwa gut fürs globale Klima?

Die Rodung der brasilianischen Regenwälder vernichtet nicht nur den Lebensraum von Fauna und Flora, es wird auch jede Menge Kohlendioxid in die globale Atmosphäre geblasen, was der Ozonschicht der Erde bekanntlich nicht gut tut. Wissenschaftler haben allerdings heraus gefunden, dass das Kohlendioxid Dunstwolken produziert, welche die Erdoberfläche vor weiterer Erwärmung schützen. Denn diese Gewitterwolken reflektieren Sonnenlicht, ähnlich wie Schnee- und Eisfelder, und verändern so die Wärmezirkulation und entschleunigen so die Erderwärmung – eine gewagte These, die einer näheren Betrachtung bedarf.

Dem Himmel ganz nah sammelten die Forscher Daten über Brasiliens „künstliche“ Wolken. Foto: Acridicon-Chuva Projekt

Dem Himmel ganz nah sammelten die Forscher Daten über Brasiliens „künstliche“ Wolken. Foto: Acridicon-Chuva Projekt

Um die Theorie zu manifestieren und der Entstehung der Wolkentürme genauer auf den Grund zu gehen, gingen 60 Wissenschaftler eine wagemutige Mission ein. September und Oktober dieses Jahres erforschten Experten des Max-Planck-Instituts für Chemie (MPIC) und der Uni Leipzig die Wolken über dem brasilianischen Regenwald. Im vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) betriebenen Forschungsflugzeug HALO hoben sie über dem Amazonasgebiet ab, um die Wolken aus nächster Nähe zu analysieren.

Ziel dieser Messkampagne war es, herauszufinden, wie Gase und Aerosolpartikel, Wolkentropfen und Eiskristalle, Wind und Sonnenstrahlung in der Atmosphäre wechselwirken und die Gebilde entstehen lassen. Die gesammelten Daten sind inzwischen wohlbehalten auf der Erde gelandet. Für Piloten und Forscher waren die Flüge nicht ganz ungefährlich. Forschungsflüge nahe großer Gewitterzellen, die in größere Wolkenformationen hineinführen, sind für die DLR-Piloten  ein nicht ganz alltägliches Handwerk. „Die Messflüge waren die bisher komplexesten Flugabläufe für HALO.“, so Pilot Steffen Gemsa. Auf die Ergebnisse der Auswertung darf man gespannt sein, vielleicht ist dies ein weiterer Schritt, mehr über die Klimaveränderungen zu erfahren.

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