Borkenkäfer genießt milde Temperaturen

Dass der Winter dieses Jahr zu mild ist, ist klar. Wintersportler sind frustriert, andere können ganz gut ohne Schnee leben. Doch einer genießt die milden Temperaturen ganz besonders: Der Borkenkäfer.

Die Anwohner einer saarländischen Gemeinde wandten sich vor kurzem mit großer Sorge an die Lokalpresse. „Der ganze Wald wird gerodet!“, hieß es. Der Experte des zuständigen Umweltamtes, Peter Paulus, winkt ab: „Die Sorge der Bürger verstehe ich, allerdings handelt es sich dabei nicht um eine Baumrodung, sondern um Baumfällungen. Der Wald bleibt natürlich bestehen. Es geht darum, kranke Bäume raus zu nehmen.“

Diese Maßnahmen sind momentan in ganz Deutschland notwendig, da aufgrund der milden Temperaturen der Borkenkäfer dieses Jahr nicht in den Winterschlaf gefallen ist. Angefangen hat alles allerdings bereits vorigen Sommer.

„Durch den heiß-trockenen Sommer 2013 haben sich im Herbst noch zahlreiche Nester gebildet, die sich über den milden Winter gehalten haben. Um noch mehr Schaden zu vermeiden, dünnen wir den Wald aus. Egal wo man in Deutschland hinguckt, Land auf, Land ab sind momentan solche Schritte notwendig. Der Borkenkäfer zählt ja bekanntlich zu den größten Feinden der Bäume.“, so der Fachmann gegenüber die-wetterversicherung.de.

Foto: Harald Kloth/CC

Foto: Harald Kloth/CC

Der Borkenkäfer gehört zu den Rüsselkäfern. Die gefährlichsten ihrer Art sind die „Buchdrucker“ und die „Kupferstecher“, die sich beide an Fichten „vergehen“.  Die Symptome bei befallenen Bäumen sind eindeutig. Bohrmehl, Harzfluss und verfärbte Nadeln zeigen, dass der Baum nicht mehr heilbar ist. Wenn Bäume Anzeichen von Befall aufweisen, müssen sie sofort gefällt werden, da sich die Tiere sonst im ganzen Wald ausbreiten und das hätte für forstwirtschaftliche Betriebe verheerende Folgen.

Alleine im waldreichen Thüringen wird das befallene Holz mit 100.000 Festmetern beziffert. Das sei dreimal so viel wie 2012, wie die Deutsche Presseagentur (dpa) unter Berufung auf Expertenrechnungen meldet.

Waldbesitzern zu raten, rechtzeitig zu reagieren, um so den Schaden in Grenzen zu halten. Die Fichten können wenigstens noch mit einem Abschlag, anstatt der sonst üblichen 100 Euro pro Festmeter, verkauft werden. Um noch möglichst gute Preise für das desolate Holz zu erzielen, sollten sich Betroffene möglichst weiträumig umsehen. Eine gute Möglichkeit, es an den Mann zu bringen, bietet zum Beispiel das landwirtschaftliche Handelsportal gruuna.com.

 

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