Klimawandel: Pilz bedroht Weizen

Der Pilz Wheat Blast bedroht weltweit den Getreideanbau. Forscher sehen einen direkten Zusammenhang zwischen Klimawandel und weiterer Ausbreitung.

Foto: GIS/Adobe Stock
  • Wissenschaftler untersuchten die Ausbreitung des Pilzes Wheat Blast
  • Vor allem Weizen in feuchtwarmen Gebieten betroffen
  • Pilz breitet sich auch in Südeuropa aus
  • Wissenschaftler empfehlen angepasste Bewirtschaftung

Ein internationales Forscherteam unter der Federführung von Prof. Senthold Asseng von der TU München konnte nachweisen, dass der Klimawandel die Ausbreitung der Pilzkrankheit Wheat Blast extrem begünstigt. In der Studie gehen die Wissenschaftler davon aus, dass der Pilz die globale Weizenproduktion bis zum Jahr 2050 um 13 Prozent reduziert, was dramatisch für die Ernährungssicherheit ist.

Vor allem Weizen in feuchtwarmen Gebieten betroffen

Mit einer weltweiten Anbaufläche von 222 Millionen Hektar und einer Erntemenge von 779 Millionen Tonnen ist Weizen eine bedeutende Nahrungspflanze. Wie alle Pflanzenarten kämpft auch das Getreide mit Krankheiten, die sich durch den Klimawandel schneller ausbreiten. Die Pilzkrankheit Wheat Blast greift vor allem Weizenbestände in feuchtwarmen Regionen an. Es gibt aber auch eine „gute Nachricht“: Mit großer trockener Hitze über 35 Grad Celsius kommt der Pilz nicht zurecht. Bei solchen Witterungsverhältnissen sinkt allerdings der Ertrag durch Hitzestress.

Pilz breitet sich auch in Südeuropa aus

Bis zu 75 Prozent der Weizenanbaufläche in Afrika und Südamerika könnten laut der Studie künftig gefährdet sein. In bisher geringfügig betroffenen Ländern, darunter Argentinien, Sambia und Bangladesch, breitet sich Wheat Blast ebenfalls weiter aus. Auch in bisher verschonte Länder drängt der Pilz. Dazu gehören unter anderem Uruguay, Zentralamerika, die südöstliche USA, Ostafrika, Indien und Ost-Australien. In Europa sind Weizenbestände in Italien, Südfrankreich und Spanien betroffen. Andere europäische Regionen sind derzeit nicht gefährdet.

Wissenschaftler empfehlen angepasste Bewirtschaftung

Die Forscher sehen für die Landwirte in den jeweiligen Regionen nur die Möglichkeit, zu robusteren Sorten zu wechseln. Viele Betriebe in Brasilien zum Beispiel sind bereits auf Mais umgestiegen. Eine weitere wichtige Strategie gegen künftige Ertragseinbußen ist laut den Wissenschaftlern, resistente Weizensorten zu züchten. An neuen Sorten wird bereits gearbeitet. Auch der passende Aussaattermin kann das Getreide vor dem Pilz schützen. Wenn während des Ährenschiebens keine für den Pilz förderlichen Witterungsbedingungen vorherrschen, kann das zusammen mit anderen Maßnahmen das Getreide schonen.

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