Wie sich Wiederaufforstung auf Niederschläge auswirkt

Wissenschaftler aus den Niederlanden und Deutschland haben berechnet, wie sich Wiederaufforstung im Regenwald auf die globalen Niederschläge und die Wasserverfügbarkeit auswirkt.

regenwald, wolken und fluss
Foto: GregMontani/Pixabay.com
  • Datengestützte Modelle für Niederschläge
  • Lokale und globale Verschiebungen in der Wasserverfügbarkeit
  • Auswirkungen in Flussgebieten komplexer
  • Fazit der Forscher

Wissenschaftler der niederländischen Universität Wageningen und des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ) haben in einer Studie untersucht, wie sich Wiederaufforstung und Renaturierung auf den Wasserkreislauf und somit auf Niederschläge auswirken. Die Auswirkungen auf die Niederschläge reichen demnach weit über Ländergrenzen und sogar Kontinente hinaus: So kann die Wiederaufforstung von Bäumen im Amazonasgebiet zum Beispiel Niederschläge in Europa und Ostasien beeinflussen. Die Berechnungen sind datengestützt und basieren auf einer globalen Karte, auf der 900 Millionen Hektar markiert sind, auf denen unter den örtlichen Klimabedingungen mehr Bäume wachsen oder gepflanzt werden könnten, ohne dass landwirtschaftliche und besiedelte Flächen beeinträchtigt werden.

Lokale und globale Verschiebungen in der Wasserverfügbarkeit

Die Ergebnisse zeigen, dass die großflächige Wiederherstellung von Bäumen die Verdunstung lokal um durchschnittlich fast 10 Liter pro Quadratmeter wiederhergestellten Waldes erhöhen kann. Lokal, insbesondere in den Tropen, kann dieser Effekt mit fast 250 Litern für jeden Quadratmeter noch viel größer sein. Entscheidend ist, dass nicht das gesamte Wasser an die Landoberfläche zurückkehrt. Nur etwa 70 Prozent des zusätzlich verdunsteten Wassers in der Atmosphäre kehren auf das Land zurück, während die restlichen 30 Prozent durch Regen über die Ozeane abgeführt werden. Auf globaler Ebene bedeutet dies, dass die Wiederaufforstung von Bäumen zu einem Netto-Rückgang der Wasserverfügbarkeit führt.

Niederschläge: Auswirkungen in Flussgebieten komplexer

Für einzelne Flusseinzugsgebiete sind die Auswirkungen der Aufforstung komplexer. Nach der Baumpflanzung würde der Abfluss in den großen Flusseinzugsgebieten im Allgemeinen zurückgehen. In Regionen am Jangtse in China und am Amazonas würde die Verringerung des Abflusses nahezu Null betragen, da die negativen Auswirkungen der erhöhten Verdunstung durch die erhöhten Niederschläge aufgrund der Wälder in diesen Gebieten ausgeglichen werden. Interessanterweise werden einige dieser Einzugsgebiete möglicherweise sogar an Wasser gewinnen.

In der Studie kommen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass unter den derzeitigen Klimabedingungen in einem wärmeren Klima das „globale Aufforstungspotenzial“ abnehmen würde. Außerdem könnte der künftige Klimawandel die Verdunstung und die jährlichen Niederschläge erhöhen, was die globalen atmosphärischen Zirkulationsmuster beeinflussen wird.

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