Wissenschaftler haben in einer Studie herausgefunden, dass Bäume einen Stoff ausstoßen, der zur Wolkenbildung führt. Die Wolken wiederum kühlen die Erdoberfläche.

- Wolken kühlen Erdoberfläche
- Wissenschaftler untersuchten den Zusammenhang zwischen der Emission aus Bäumen und der Wolkenbildung
- Sesquiterpene waren bislang noch weitgehend unerforscht
- Fazit der Wissenschaftler
Die Wolkenbildung und die Erkenntnisse darüber sind ein wichtiger Bestandteil der Klimaforschung und im Kampf gegen den Klimawandel. Wolken reflektieren die Sonne und sorgen so für einen kühlenden Effekt auf die Erdoberfläche. Wie sich die Wolken in Zukunft entwickeln werden, ist bislang großteils unerforscht. Ein internationales Forschungsteam hat jetzt im europäischen Kernforschungszentrum CERN untersucht, welche Auswirkungen Bäume auf die Bildung von Wolken haben – darunter Wissenschaftler des Instituts für Materialchemie der TU Wien.
Aerosole führen zur Bildung von Wolken
Wolken bestehen aus Wassertröpfchen. Um diese zu bilden, braucht Wasserdampf feste oder flüssige Partikel, an denen er kondensieren kann, sogenannte Kondensationskeime. Das sind verschiedene Aerosole, winzig kleine Schwebeteilchen. Nach Angaben der TU Wien entsteht die Hälfte der Kondensationskeime erst in der Luft, indem sich verschiedene gasförmige Teilchen verbinden und dabei in den festen Aggregatzustand übergehen. Diese Partikel sind zu Anfang noch winzig, kaum größer als ein paar Nanometer, können mit der Zeit aber weitere Gasteilchen anlagern und so weit wachsen, dass sie Wolkenkeime werden können.
Wissenschaftler identifizieren wichtige Emission aus Bäumen
Zu den wichtigsten natürlichen Gasen, die bei diesem Prozess eine Rolle spielen, gehören Kohlenwasserstoffe, die vor allem von Bäumen und Sträuchern freigesetzt werden. Sie sind wesentliche Bestandteile der ätherischen Öle, die wir riechen, wenn zum Beispiel Gras geschnitten wird oder wir im Wald spazieren gehen. Wenn diese Substanzen in der Luft oxidieren, also mit Sauerstoff reagieren, bilden sie Aerosole.
Wenn Pflanzen unter Stress stehen, ändert sich die Zusammensetzung ihrer Emissionen. Sie stoßen häufig sogenannte Sesquiterpene aus. Diese Kohlenwasserstoffe standen bislang noch nicht im Fokus der Forschung, da sie schwer zu messen sind. „Zum einen, weil sie sehr schnell mit Ozon reagieren, und zum anderen, weil sie viel seltener vorkommen als die anderen Kohlenwasserstoffe, die von Pflanzen ausgestoßen werden“, erklärt Dominik Stolzenburg von der TU Wien. Dennoch – das hat die neue Studie hervorgebracht – spielen sie bei der Wolkenbildung eine wichtige Rolle. Denn sie bilden laut den Messungen bei gleicher Konzentration zehnmal mehr Aerosolpartikel als die Monoterpene.
Die Studie offenbart so einen weiteren Faktor, mit dem Vegetation – insbesondere Bäume und Sträucher – Wetter und Klima beeinflussen. Das Fazit der Wissenschaftler: Je mehr Bäume vorhanden sind, desto häufiger kommt es zu Wolkenbildung, die wiederum die Erdoberfläche kühlen.
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